Erfahren Sie mehr über Spread
Beim Spread handelt es sich gewissermaßen um eine Kommission, die der Broker für jeden einzelnen Trade vom Trader erhält. Er stellt sich durch die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis eines Vermögenswertes dar und wird bei jedem Trade fällig. Nur so kann der Broker seine Services profitabel anbieten.
Es ist unglaublich wichtig, den Spread im Forex-Trading zu verstehen, wenn du selbst erfolgreich traden möchtest. Denn nur wenn du deine Kosten, die mit jedem Trade anfallen, auch wirklich verstehst, kannst du bestmöglich handeln, um unterm Strich Profit machen zu können. Beachte: Oftmals kann ein Broker zwar mit dem Slogan „kommissionsfrei“ werben – das heißt allerdings nicht automatisch, dass er auch kostenfrei ist. Denn durch den Spread entstehen beim Forex-Trading die Kosten.
Verschiedene Broker berechnen andere Spreads. Mit diesem Guide findest du alles zum Spread im Forex-Trading heraus, um fundierte Entscheidungen zu treffen und bestmöglich vorbereitet ins Forex-Trading zu starten.
Was bedeutet der Spread im Forex-Trading?
Beim Begriff Spread handelt es sich kurzgesagt um die Differenz zwischen dem Verkaufspreis (auch Bid oder Geldkurs genannt) und dem Kaufpreis (auch Ask oder Briefkurs genannt). Ein anderer Name ist der Bid-Ask-Spread oder die Geld-Brief-Spanne. Sie alle beschreiben jedoch dasselbe.
Mit dem Spread drücken die Forex-Broker ihre Preise aus, denn mit jedem Trade, den ein Trader am Forex-Markt tätigt, verdient der Broker mit – und zwar unabhängig davon, ob der Trade für den Trader profitabel ausging oder nicht. Der Spread ist von daher ein enorm wichtiger Kostenfaktor, über den sich jeder Trader bewusst sein muss.
Damit ein Broker auch seine Brötchen verdienen kann, setzt er den Preis beim Kauf eines Währungspaares immer etwas höher als der Kurs des Marktes. Der Verkaufspreis liegt dagegen immer etwas unter dem Marktkurs. Das bedeutet, wenn du ein Währungspaar kaufst und dieses sofort wieder an den Broker verkaufst, verlierst du eine kleine Spanne – den Spread. In einem Rechenbeispiel schauen wir uns das weiter unten noch genauer an.
Was ist der Verkaufspreis (Bid)?
Das klingt alles zunächst ganz schön kompliziert. Gehen wir daher erstmal kurz darauf ein, was es eigentlich mit dem Verkaufspreis und Kaufpreis bzw. Bid und Ask auf sich hat.
Der Verkaufspreis (oder Bid) ist der Preis, den ein Broker für einen gewissen Vermögenswert bereit ist, zu zahlen. Das kann sich auf den Devisenhandel, aber auch auf andere Finanzmärkte beziehen. Achte also darauf, dass wenn wir von „Verkaufspreis“ sprechen, es sich um den Preis handelt, für den ein Broker dir ein Asset abkaufen würde. Anders gesagt beschreibt der Bid den Preis, den du beim Verkauf von Forex erhältst.
Was ist der Kaufpreis (Ask)?
Das Gegenstück ist der Ask bzw. der Kaufpreis. Dies ist der Preis, zu dem du dem Broker ein Währungspaar abkaufen kannst. Es handelt sich damit also um das Gegenteil vom Verkaufspreis.
Dabei ist es wichtig zu beachten, dass der Ask bzw. Kaufpreis immer über dem Bid bzw. Verkaufspreis liegt. Das bedeutet, der Broker wird immer mehr für ein Währungspaar verlangen, als er dir für eins bezahlen würde. (Dies zumindest, sofern der Marktpreis des Assets unverändert bleibt.) Genau diese Differenz beschreibt den Spread. Doch dazu gleich mehr.
Fassen wir kurz zusammen:
- Der Verkaufspreis, auch Bid oder Geldkurs genannt, ist der Preis, für den du Forex an den Broker verkaufen kannst.
- Der Kaufpreis, auch Ask oder Briefkurs genannt, ist dagegen der Preis, den du dem Broker für ein Währungspaar bezahlen musst.
- Der Kaufpreis liegt immer über dem Verkaufspreis. Die Differenz beschreibt den Spread.
Wie wird der Spread berechnet?
Demzufolge berechnet sich der Spread folgendermaßen:
Kaufpreis – Verkaufspreis = Spread
Der Spread beschreibt damit die Gebühr, die der Broker mit jedem Trade kassiert, um selbst an jedem Handel zu verdienen. Es ist von daher essenziell, dass du genau verstehst, wie du den Spread berechnest, damit du sehen kannst, ob du mit einem Trade wirklich einen Profit oder gar einen Verlust machen würdest. Auch wenn Spreads in der Regel sehr kleine Beträge sind bzw. nur einen kleinen Prozentsatz des Werts eines Währungspaars darstellen, können sich diese Transaktionskosten ansammeln und besonders bei häufigen und regelmäßigen Trades einen hohen Anteil deiner Kosten ausmachen.
Machen wir einmal ein Beispiel, damit du es dir besser vorstellen kannst:
Nehmen wir an, du möchtest ein EUR/USD-Währungspaar kaufen. Der Kaufpreis (Ask) liegt bei 1,1848. Dies bedeutet, du musst 1,1848 USD bezahlen, um 1 EUR zu erhalten.
Wenn du dieses Währungspaar nun an den Broker zurückverkaufen möchtest, würdest du dafür allerdings nur den Verkaufspreis (Bid) erhalten. Dieser liegt dann im Beispiel bei 1,1846. Würdest du also das Währungspaar kaufen und sofort wieder verkaufen, hättest du einen Verlust von 0,0002 gemacht, denn:
1,1848 (Kaufpreis) – 1,1846 (Verkaufspreis) = 0,0002 (Spread)
Um sich die Nennung und Aufzählung von Kommas und Nullen zu ersparen, drückt man einen solchen Spread im Forex-Trading bzw. die Kursänderung eines Währungspaares im Fachjargon als „Pip“ aus (Abkürzung für price interest point). Bei Währungspaaren, die mit vier Nachkommastellen angegeben werden (wie das obige Beispiel), entspricht ein Pip der der Veränderung der vierten Nachkommastelle (1 Pip = 0,0001). Wird ein Währungspaar allerdings nur mit zwei Nachkommastellen angegeben, spiegelt der Pip die Veränderung in der zweiten Stelle nach dem Komma wider (1 Pip = 0,01).
Je geringer der Spread, bzw. je kleiner der Pip, desto geringer sind deine Transaktionskosten pro Trade. Um mit einem Trade einen Profit erhalten zu können, muss der Kurs so hoch ansteigen, dass er über dem Spread liegt. Wenn der Spread wie im Beispiel bei 2 Pip liegt, muss der Kurs bei einer Long-Position mindestens um 0,0002 ansteigen, damit du mit deinem Trade weder Verlust noch Profit gemacht hast.
Wie hoch ein Spread liegt, hängt vom Broker und vom Währungspaar ab. Wenn es sich um einen Vermögenswert handelt, der häufig und viel gehandelt wird und damit eine hohe Liquidität aufweist, liegen der Kauf- und Verkaufspreis meist nah beieinander, sodass der Spread dann häufig geringer ausfällt. Wenn du allerdings exotischere Währungspaare handeln möchtest, die weniger getradet werden, kann der Spread oftmals deutlich höher ausfallen.
Die verschiedenen Arten von Spreads im Forex-Trading
Grundsätzlich können zwei Arten von Spreads im Forex-Trading unterschieden werden. Sie wirken sich unterschiedlich auf deine Transaktionskosten und damit direkt auch auf dein Ergebnis aus, weshalb es wichtig ist, sie zu verstehen und ihre Vor- und Nachteile zu kennen. Zu unterscheiden sind der fixe Spread und der variable Spread.
Der fixe Spread
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim fixen Spread um eine Spanne, die sich nicht verändert, sondern gleichbleibend festgelegt ist. In diesem Fall gilt der feste Spread unabhängig davon, wie sich der Markt entwickelt. Mit einem ständig gleich hohen Spread weißt du immer genau, wie hoch deine Transaktionskosten pro Trade liegen. Basierend auf verschiedenen Faktoren wie der Marktvolatilität, Liquidität, Nachfrage und Angebot sowie weiteren Aspekten werden fixe Spreads allerdings regelmäßig neu berechnet und eventuell angepasst.
Die Vorteile des fixen Spread
Der Vorteil eines fixen Spreads liegt in der Vorhersehbarkeit. Du weißt genau, worauf du dich einlässt, und kannst dir sicher sein, mit welchem Spread du zu rechnen hast. Derartige gleichbleibende Spreads gehen meist zudem mit geringerem Kapitaleinsatz einher, sodass sich fixe Spreads gut für Trader eignen, die mit geringerem Kapital am Forex-Markt handeln.
Die Nachteile beim Traden mit einem fixen Spread
Einerseits ermöglichen fixe Spreads zwar, dass du besser vorhersehen kannst, was dich für Transaktionskosten bei deinem Broker erwarten, andererseits kann dich dein Broker allerdings mit einem neuen fixen Spread überraschen, sollte der Markt sich verändert haben. Bei Volatilität und Illiquidität muss der Broker entsprechend handeln und den Spread anpassen, was für dich in der Regel nachteilhaft sein kann.
Variable Spreads
Variable Spreads sind dagegen nicht festgelegt, sondern variieren, wie der Name bereits vermuten lässt. Bei diesen Spreads verändern sich der Kauf- und Verkaufspreis entsprechend den gegebenen Marktbedingungen kontinuierlich, sodass auch der Spread immer wieder ein anderer ist. Diese Art von Spreads im Forex-Trading liegt vor, wenn der Broker nicht selbst Market Maker ist, sondern wenn dieser die Orders lediglich an verschiedene Liquiditätsprovider weiterreicht. Ein ECN-Broker fällt zum Beispiel in diese Kategorie. Er legt dann nicht selbst den Kauf- und Verkaufspreis fest, sodass auch der Spread entsprechend variiert.
Die Vorteile beim Traden mit einem variablen Spread
Derartige variable Spreads haben einige Vorteile, denn oftmals führen sie zu geringeren Transaktionskosten für den Trader. Dies liegt daran, dass verschiedene Faktoren sich kontinuierlich auf die Preise auswirken, was zu kompetitiveren Spreads führen kann. Es ist allerdings wichtig, zu wissen, dass dies nicht immer der Fall sein muss. Hinzu kommt, dass du keine Sorge davor haben musst, dass der Broker bei Marktveränderungen seinen neuen Spread festlegt, wie es beim fixen Spread der Fall ist.
Die Nachteile beim Traden mit einem variablen Spread
Der Nachteil eines variablen Spreads liegt darin, dass du dir nie sicher sein kannst, wie der Spread ausfallen wird. So kannst du einen Trade eingehen und einen ganz anderen Spread zahlen, als du erwartet hattest. Da sich so viele Faktoren kontinuierlich auf die Preise auswirken, kann der Spread innerhalb von Sekunden ansteigen oder fallen. Was vielleicht zunächst in einem einzelnen Trade wie ein kleiner Verlust wirkt, kann mit der zunehmenden Anzahl an Trades zu einem großen Kostenpunkt werden.
Welcher Spread ist der beste?
Welche Art von Spread im Forex-Trading ist dann nun die beste? Sowohl fixe als auch variable Spreads haben ihre Vor- und Nachteile. Es ist extrem wichtig, dass du dich genau mit den Spreads auseinandersetzt, bevor du mit dem Forex-Trading beginnst. Besonders, wenn du vorhast, regelmäßig zu traden, hat der Spread nämlich große Auswirkungen auf deine Kosten bzw. auf deinen möglichen Profit. Achte genau auf den Spread und rechne gut nach, um sicherzugehen, dass deine Trades auch erfolgreich sein können.
Mit fixen Spreads bist du auf der sicheren Seite und weißt immer, auf welche Transaktionskosten du dich einlässt. Dieses Sicherheitsgefühl ist für viele Trader ein Vorteil. Besonders für diejenigen, die nicht so häufig traden, ist der fixe Spread oftmals eine gute Wahl. Wer allerdings häufig tradet, profitiert trotz der Unvorhersehbarkeit meist von variablen Spreads. Obwohl sie durchaus auch höher ausfallen können als geglaubt, sind sie oftmals durch viele Einflussfaktoren wettbewerbsfähiger und damit niedriger als fixe Spreads, die von Brokern festgelegt wurden. Wer also häufig und mit hohem Kapital tradet, profitiert auf lange Sicht meist von variablen Spreads.
Finde den Broker mit dem besten Spread für deine Trades
Da der Spread im Forex-Trading die Transaktionskosten für jeden einzelnen Trade darstellt, ist es unglaublich wichtig, dass du genau auf ihn achtest und ihn richtig verstehst. Broker nutzen verschiedene Arten von Spreads und stellen andere Preisberechnungen an, sodass du dir einen Broker aussuchen solltest, der die besten Spreads anbietet, die deinen Vorstellungen und Wünschen entsprechen. Nimm dir dazu unsere Broker-Bewertungen zu Rate, in denen wir dir klar ersichtlich alle wichtigen Faktoren und Spreads der Anbieter vorstellen – damit du eine fundierte Entscheidung treffen und bestmöglich am Forex-Trading teilnehmen kannst.