Was macht man beim Forex Day-Trading?
Zu Beginn des Handelstages eröffnet ein Day-Trader seine Positionen am Markt. Der Händler hält diese sogenannten „Trades“ dann – je nach Strategie – nur für wenige Minuten bis hin zu einigen Stunden. Spätestens am Ende des Handelstages werden alle Positionen unabhängig von Gewinn oder Verlust wieder geschlossen.
Bevor du als Day-Trader einsteigst, ist es sehr wichtig, dass du dir Börsenfachwissen aneignest. Du solltest wissen, wie die Preise zustande kommen und welche Eigenschaften und Tücken die gewählten Währungspaare innehaben. Genauso wichtig ist es, das aktuelle politische und wirtschaftliche Tagesgeschehen im Blick zu behalten.
Wähle dann dein Startkapital mit Sorgfalt aus und lege dir einen Handlungsplan zurecht. „90 % aller privaten Trader verlieren 90 % ihres Kapitals in den ersten 90 Tagen“ ist die zumeist zutreffende Regel für Anfänger am Forex-Markt. Daher nutzen erfahrene Day-Trader verschiedene Herangehensweisen, um einen individuellen Handlungsplan zu erstellen. Über diese wirst du weiter unten noch mehr erfahren.
Kann jeder ein Forex Day-Trader werden?
Disziplin und Entschlossenheit sind die beiden wichtigsten Attribute, die erfahrene Trader gemeinsam haben. Als Day-Trader brauchst du deine individuellen strikten Richtlinien und Regeln. Diese helfen dir dabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, die dich auch mental darin unterstützen, deine Handelsziele erfolgreich zu verfolgen. Am Ende eines jeden Monats sollten diese Regeln und Richtlinien überprüft und unter Umständen angepasst und neu ausgerichtet werden.
Du kannst bereits mit geringem Kapital in das Forex Day-Trading einsteigen, jedoch ist ein Sinn für gutes Geldmanagement essenziell. Bevor du den Markt betrittst, solltest du wissen, wie viel du bereit bist, zu investieren und auch – je nach Marktsituation – zu verlieren. Aufgrund der hohen Liquidität am Forex-Markt fließen dort hohe Summen an Geld. Halte dir stets vor Augen, dass ein erhöhter Stresslevel teilweise hohe Verluste und generell schlechtere Tage schon ein dickes Fell erfordern. Mit Hilfe der richtigen Strategie kannst du aber dein Ziel erreichen.
Verschiedene Typen von Forex Day-Trading.
Unter den Day-Tradern gibt es natürlich verschiedene Persönlichkeitstypen. Für jeden gibt es passend dazu Handlungsstile. Trend, Korrektur und Range sind dabei die gängigsten Stile.
Trend-Trading
Beim Trend-Trading folgt der Day-Trader den vorliegenden Trends. Anhand verschiedener Tools, wie MetaTrader 4 und 5, können die Handelsdaten analysiert und entsprechend Aufwärts- und Abwärtstrends im Markt erkannt werden.
Die Kerzenformationen liefern am schnellsten Informationen über vorliegende Trends. Diese können am Anfang ein wenig kompliziert erscheinen, sind aber für die Auswertung von Trends durchaus essenziell. Mit ein wenig Übung sind die Kerzenformationen jedoch schnell durchschaubar.
Trends können generell auch anhand von Zeiteinheiten bestimmt werden. Wenn du einen Trend entdeckst, dann nimm am besten eine niedrigere Zeiteinheit, beispielsweise eine Stundenchart, und überprüfe, ob sich der Trend aus der höheren Zeiteinheit auch dort abzeichnet. Erst dann solltest du deine Position in den Trade setzen und mit etwas Glück setzt sich der Trend entsprechend fort.
Korrektur-Trading
Jeder Trend hat auch eine Gegenbewegung, die Korrektur. Diese tritt ein, wenn der Aufwärtstrend sein Ende findet und der Preis sich senkt. Die Korrektur muss jedoch nicht zwangsläufig zum Absturz des Preises führen und kann sich durchaus innerhalb eines intakten Aufwärtstrends bewegen.
Wenn du trotz der Abwärtsbewegung noch an einen bestehenden Trend glaubst, dann kannst du die Korrektur abwarten und einen günstigeren Einstieg nutzen, bevor der Trend wieder aufsteigt.
Range-Trading
Ist kein eindeutiger Trend auf dem Markt erkennbar, so ist die Strategie des Range-Tradings am effektivsten. Ein Range tritt auf, wenn sich der Kurs der Währungspaare konstant, je nach Angebot und Nachfrage, zwischen zwei vorher festgelegten Linien bewegt. Die Rede ist hier von der Unterstützungs- und der Widerstandslinie. Der Kurs sollte dabei jeweils zweimal beide Linien berührt haben und sich zwischen beiden Parametern mehr oder minder einpendeln. Somit ist dann klar, dass es weder einen Aufwärts- noch einen Abwärtstrend gibt. Day-Trader setzen mit dieser Strategie in der Regel ihre Positionen, wenn der Kurs sich an der Unterstützungslinie befindet und verkaufen wieder, wenn die Widerstandslinie erreicht wird.
Viele Day-Trader nutzen Risikomanagementtools wie Stop-Loss-Orders, um einen Verlust zu verhindern. Wenn der Markt einen vorher eingegebenen Punkt erreicht hat, schließt dieses Tool die Position automatisch. Je nachdem, wie risikoaffin du bist, kannst du diese Tools näher an die Widerstands- oder die Unterstützungslinie einstellen.
Was muss man beachten, bevor man mit Forex Day-Trading beginnt?
Bevor du ein Handelskonto einrichtest und mit Echtgeldeinzahlungen zu handeln beginnst, gibt es einiges zu bedenken. Du solltest die Vor- und Nachteile gründlich abwägen, um sicher zu gehen, dass die Vorteile die Risiken entsprechend überwiegen.
Die Vorteile vom Forex Day-Trading
Aufgrund der Möglichkeit, deine Trades mithilfe von Online Plattformen durchzuführen, kannst du jederzeit und von jedem Ort aus mit Währungspaaren handeln. Die meisten Day-Trader arbeiten ganz bequem von Zuhause aus und können sich ihre Handelszeiten am Tag verteilt einteilen.
Day-Trader erreichen schnelle Resultate. Die Positionen werden über Nacht nicht offen gehalten, sondern spätestens am Ende des Handelstages geschlossen, daher kannst du die Verluste und Profite des Tages direkt vermerken. Dadurch sind die Handelspositionen auch nicht den nächtlichen Preisschwankungen ausgeliefert und können nicht unaufhaltsam kollabieren, weil beispielsweise eine prominente Person über Nacht einmal einen marktungünstigen Tweet gepostet hat. Du hast damit die komplette Kontrolle über deine Strategie.
Die Risiken vom Forex Day-Trading
Am Anfang kann das Day-Trading sehr zeitintensiv sein. Wenn du Day-Trading als Hauptberuf in Erwägung ziehst, benötigst du die gewisse Eigeninitiative und -motivation. Das kann dich gerne einmal mehr als 40 Stunden in der Woche kosten. Dein Risiko im Day-Trading ist umso höher, je weniger Grundwissen du dir angeeignet hast, bevor du den Markt betrittst.
Ein häufiger Anfängerfehler ist zudem die Überspekulation. Gier und Angst beeinflussen gerade zu Beginn der Day-Trading-Karriere die Handlungspositionen stark. Es ist daher sehr wichtig, eine Balance zu finden zwischen dem Drang, jetzt noch den Trade bis zum letzten Moment auszunutzen, um noch unbedingt einen Erfolg zu erzielen und dem Gefühl, den Gewinn lieber zu früh als zu spät einzusacken. Du musst also lernen, mit regelmäßigen Verlusten umzugehen und erkennen, wann der Zeitpunkt erreicht ist, den Handelstag zu schließen. Denke dabei immer daran, dass der finanzielle Erfolg sich nicht am Ende eines Handelstages, sondern am Ende des Monats oder das Jahres zeigt.
Finde einen guten Broker
Neben der richtigen mentalen Grundeinstellung sowie dem erarbeiteten Grundwissen, ist es ebenso relevant, einen guten Forex-Broker zu finden, dem du vertrauen kannst. Broker müssen reguliert und lizenziert sein, damit du deine Trades sicher vollziehen und effiktiv schützen kannst. Wir haben aus diesem Grund bereits die führenden Forex-Broker für dich analysiert. Du findest hier detaillierte Vor- und Nachteile eines jeden Brokers, was dir den Start im Day-Trading erleichtern wird. Wenn du dir unsicher bist, welcher Anbieter am besten zu dir passt, kannst du die kostenlosen Demokonten der Anbieter testen und gleichzeitig dein Fachwissen weiter ausbauen.
Erstelle einen Forex Day-Trading-Plan
Es dauert lange, bis man gutes Geld mit Day-Trading verdient und damit das auch nachhaltig profitabel ist, ist es essenziell, einen Trading-Plan zu haben. Wie oben bereits geschildert, benötigst du individuelle Regeln und Richtlinien, denen du in deinem Handelsalltag folgst. In dem Plan wird alles festgehalten, was man wissen muss, um erfolgreich zu handeln. Am besten legst du dir ein Notizbuch zu, in dem du eintragst, welche Strategien und Handlungen dir mehr oder weniger geholfen haben. Darin sollten auch Parameter, Hinweise und Signale definiert werden, die dir bei deinen Handelsentscheidungen helfen. Evaluiere den Plan regelmäßig und passe ihn deinem aktuellen Handelsstil an.
In den ersten Monaten geht es vor allem darum, Fachwissen aufzubauen und Strategien zu testen. Am besten eignen sich dazu, wie oben beschrieben, Demokonten, mit denen mit virtuellem Spielgeld zu Realbedingungen verschiedene Strategien getestet werden können.
Nur eine beständige Strategie und ein individueller Handelsplan kann dir die erstrebte finanzielle Unabhängigkeit bringen.
Bleibe stets auf dem neuesten Stand der Dinge
Nachrichten können den Markt beeinflussen und Kurse bewegen. Gerade Währungen können empfindlich auf das politische Tagesgeschehen reagieren. Manche Day-Trader nutzen marktrelevante Nachrichten, um ihre Trades umzusetzen, auch News-Trading genannt. Es ist also sehr hilfreich, immer auf dem Laufenden zu sein, bevor du deine Trades positionierst.
Plattformen wie MetaTrader 4 bringen die Möglichkeit, Benachrichtigungen für marktrelevante Nachrichten direkt einzustellen. So wirst du sofort informiert, wenn etwas wichtiges am Markt geschieht. Viele Day-Trader nutzen auch andere News Feeds, um genaustens informiert zu sein. Mithilfe solcher Feeds erhälst du Ideen, wie du dich am Markt positionieren solltest und kannst diese umsetzen bevor die Bewegung des Kurses vorbei ist. Schnelligkeit und Flexibilität sind hier gefragt.
Fazit
Forex Day-Trading kann auf lange Sicht durchaus profitabel sein, solange du dich verpflichtest, dir das Grund- und Fachwissen anzueignen und das Handwerk zu erlernen. Eröffne dein Handelskonto bei dem von dir gewählten Broker und teste dein gewonnenes Wissen und deine Strategien an den risikofreien Demokonten aus.